Pressemitteilung von Montag, 29. April 2013
Stadt Cuxhaven

Tierhotel in Arensch

Cuxhaven. Das ehemaliges Trafohäuschen in Arensch hat eine neue Funktion
erhalten: Es wurde zum "Tierhotel" ausgebaut.

Trafohäuser haben vielerorts in den letzten Jahrzehnten ihre Funktion für die
Energieversorgung verloren. So auch das Trafohäuschen in Arensch, das im Jahr
2003 vom Energieversorger EWE außer Dienst gestellt wurde. Leitungen und
technisches Innenleben wurden entfernt, und die Gebäudehülle war dem Verfall
preisgegeben. Aber solch ausgediente Gebäude, die in Cuxhaven selten sind,
bieten eine Chance für den Artenschutz. Denn im Siedlungsraum leben zahlreiche
geschützte Tierarten an und in Gebäuden, denen durch Umbau, Sanierung und
Modernisierung vielfach ihre Lebensstätten genommen werden. Da heute die Anzahl
selbst häufiger Arten, wie Sperling und Schwalbe, abnehmen, kommt dem
Artenschutz im Siedlungsraum eine hohe Bedeutung zu.

Vor diesem Hintergrund hatte die EWE das Trafohäuschen an den
Fledermausbeauftragten des Landkreises, Forstamtmann Martin Bücker per
Übertragungsvertrag übergeben, damit das Gebäude allein nach den Bedürfnissen
angepasster Tierarten hergerichtet werden kann. Darüber hinaus sind
Trafohäuschen dieses Baustils auch Zeugnisse von kulturhistorischer Bedeutung
und ortsbildprägend. Mit dem Artenschutz als neuer Zweckbestimmung ist ihre
Erhaltung besser gesichert.
Das Trafohäuschen liegt in Arensch, wenige hundert Meter von der Nordseeküste
entfernt. Die ländliche Geestsiedlung mit drei landwirtschaftlichen Betrieben
und wenigen weiteren Wohnhäusern ist mit altem Baumbestand und dem Küstenwald
landschaftlich gut eingebunden. In der nahen Umgebung liegen der Wernerwald, die
Arenscher Heide, der Sommergroden, das Arenscher Wiesental und Ackerflächen der
Geest. Weite Teile der Umgebung sind nach Naturschutzrecht geschützt.

Diese besondere Lage überzeugte auch die "Ingrid und Wilfried Hoppe Stiftung
Naturschutz", die durch Fördermittel dieses Artenschutzprojekt unterstützte. Als
Ergänzung hat das Referat Naturschutzbehörde und Landwirtschaft der Stadt
Cuxhaven Ersatzgeld aus Eingriffen beim Windparkbau verwendet.

Was wurde getan?
Das Gebäude war von der Bausubstanz her stabil. Nur kleine Schäden am Dach und
an der Dachentwässerung mussten behoben werden. Anschließend wurden innen und
außen am ca. 7m hohen Gebäude Nisthilfen für Fledermäuse und verschiedene
Vogelarten, wie Hausrotschwanz, Meisen und Sperlinge, angebracht. Eine Infotafel
stellt das Projekt vor, sodass z.B. Radwanderer, die das gegenüberliegende
Melkhus besuchen, auch über Artenschutz im Siedlungsraum gut informiert sind.

Die Betreuung des Tierhotels soll durch den Fledermausbeauftragten des
Landkreises in Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein Berensch-Arensch und der
Naturschutzbehörde der Stadt Cuxhaven gewährleistet werden.

Pressekontakt: Martin Adamski, Naturschutzbehörde und Landwirtschaft, Tel.
04721/700778, Email: martin.adamski@cuxhaven.de

Kontaktdaten:
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